Literaturtipps

In dieser Liste finden Sie Empfehlungen für die vertiefende Einarbeitung in sozialwissenschaftliche Arbeitstechniken. Die darin enthaltenen Titel vermitteln Kompetenzen und Techniken, die zu einer theoretisch und methodisch fundierten Arbeitsweise im Bereich der empirischen Sozialforschung/Soziologie befähigen helfen:

  • Astleitner, Hermann (2011): Theorieentwicklung für SozialwissenschaftlerInnen. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag

Für fortgeschrittene Studierende, die sich für Auseinandersetzung mit und die (zukünftige) Ausarbeitung soziologischer Theorien interessieren, ist dieses Werk sehr zu empfehlen. Wissenschaftstheoretisch fundiert und konzise gegliedert führt das Werk anhand vielfältiger Beispiele aus der sozialwissenschaftlichen Forschung in das komplexe Thema „Theorieentwicklung“ ein. Sicherlich ersetzt es damit nicht die Auseinandersetzung mit fach- und inhaltsspezifischen theoretischen Werken und Klassikern im Rahmen von Seminaren und Studienarbeiten. Und auch als Einführungswerk zur Veranschaulichung der Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens ist das Werk von Astleitner nur sehr eingeschränkt zu empfehlen aufgrund der doch recht voraussetzungsvollen Themen. Wer tiefer in die Frage einsteigen möchte oder gar muss, wie sich eigene Theorieansätze konzise, logisch stringent und empirisch anschlussfähig entwickeln lassen, ist bei Astleitners Buch jedoch an einer guten Adresse.

  • Berninger, Ina/Botzen, Katrin/Kolle, Christian/Vogl, Dominikus/Watteler, Oliver (2012): Grundlagen sozialwissenschaftlichen Arbeitens. Eine anwendungsorientierte Einführung. Stuttgart: UTB

Die einzelnen Schritte der Erstellung einer sozialwissenschaftlichen Studienarbeit werden sehr konzise und gut nachvollziehbar dargestellt. Die einzelnen Kapitel befassen sich ausführlich mit den wichtigsten Themenpunkten wie etwa Literaturrecherche, Lesetechniken, Zitier- und Bibliographiekonventionen, wissenschaftliches Schreiben, Aufbau und Gliederung von wissenschaftlichen Arbeiten und Datenrecherche. Von anderen Lehrbüchern unterscheidet sich dieses Werk dadurch, dass es ein separates Kapitel zum Thema „Was ist eine Theorie“ enthält. Für das Verständnis und Erlernen einer theoriebasierten Wissenschaft, wie es die Soziologie ist, ist dies ein großer Pluspunkt.

  • Gruber, Helmut/Huemer, Birgit/Rheindorf, Markus (2009): Wissenschaftliches Schreiben. Ein Praxisbuch für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften. Stuttgart: UTB

Das Werk ist klar gegliedert und führt sehr pointiert in die Eigenheiten und Gepflogenheiten des Verfassens (sozial-)wissenschaftlicher Texte ein. Insbesondere das abschließende Kapitel zu den Themen „Beschreiben, Erklären, Argumentieren“ ist sehr anschaulich und gut gelungen.

  • Hartmann, Florian G./Lois, Daniel (2015): Hypothesen Testen: Eine Einführung für Bachelorstudierende sozialwissenschaftlicher Fächer. Wiesbaden: Springer VS

Hypothesen testen – Signifikanz – Stichprobenziehung… Was im Rahmen mancher Vorlesung oder Klausrvorbereitung als bedrohlich und unverstehbar erscheint wird in diesem kleinen Büchlein anschaulich und transparent erläutert. Anhand einer beispielhaften Forschungsfrage und didaktisch eingebettet in ein dazugehörendes beispielhaftes, idealtypisches Forschungsprojekt werden die einzelnen Schritte der Hypothesentestung von der Themenstellung bis zum finallen Forschungsbericht knapp dargestellt. Sehr gelungen – aber Vorsicht: die umfassende Auseinandersetzung mit den (wissenschafts)theoretischen, methodischen und datenanalytischen Grundlagen der empirischen Sozialforschung kann und soll das Büchlein von Hartmann und Lois nicht ersetzen.

  • Jaccard, James/Jacoby, Jacob (2020): Theory Construction and Model-Building Skills. A Practical Guide for Social Scientists. New York/London: Guilford Press

Manchmal erfordert es ein wenig Mut, sich in englischsprachige Literatur zu stürzen. Zumal, wenn es um so alltägliche Dinge wie Arbeits- und Studientechniken geht. Dieses Buch ist in der Tat die Vertiefung wert für diejenigen Studierenden, die – zusätzlich zu den vermittelten Techniken – hinter deren Oberfläche schauen möchten. Fortgeschrittene Studierende etwa im Masterstudiengang Soziologie bekommen hier gezielte Einblicke und Hilfestellungen darin, wie sich theoretische Annahmen modellieren lassen, wie diese in Zusammenhang stehen mit Verteilungsannahmen, wie sie sich in statistische Modellierungen übersetzen lassen und warum all das im Laufe eines soziologischen Forschungsprozesses von Relevanz ist. Dabei werden die zugrunde liegenden wissenschaftstheoretischen Konzepte nachvollziehbar beleuchtet. Zur Veranschaulichung tragen die zahlreichen übersichtlich gestalteten Beispiele (auch in graphischer Form) bei.

  • Leuze, Kathrin/Unger, Hella von (2015): Wissenschaftliches Arbeiten im Soziologiestudium. München: Fink

Das Buch behandelt von der Frage, wie eine soziologische Problemstellung formuliert wird, bis hin Tipps zum Halten von Referaten alle wichtigen Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens im Studium. Wie kaum ein anderes Buch in diesem Bereich regt es dabei zur Selbstreflexion und zum kreativen Umgang mit den eigenen Lern- und Arbeitsmethoden an. Ein sehr nützlicher Ratgeber für die verschiedenen Aspekte des Studien- und Forschungsalltags. Die Kapitel zur Literaturrecherche und zu soziologischen Fragestellungen sind besonders gut gelungen.